Wissenschaft

Acht sporadisch explodierende Sterne entdeckt

00:40 01.06.2023 Wissenschaft

Ein internationales Astronomenteam analysierte Daten aus der letzten Phase des Sloan Digital Sky Survey (SDSS) und fand acht neue katastrophale Variablen. Dies wird in einem Vorabdruck eines im arXiv-Repository veröffentlichten Artikels berichtet.

Kataklysmische Variablen (oder CVs) sind Doppelsternsysteme, die aus einem Weißen Zwerg und einem gewöhnlichen Stern bestehen, wobei der Weiße Zwerg Materie von seinem Begleiter ansammelt. Von Zeit zu Zeit erhöht CV seine Helligkeit mehrmals ungleichmäßig und geht dann wieder in den Ruhezustand über. Im SDSS wurden mehr als 500 Objekte dieser Art entdeckt.

Im Rahmen der fünften Phase der Überprüfung wurden die Spektren bereits bekannter CVs analysiert und nach neuen katastrophalen Variablen in der Population einzelner und binärer Weißer Zwerge gesucht. Von den acht neuen CVs erwiesen sich vier als Systeme vom Typ WZ Sagittarius – dabei handelt es sich um nichtmagnetische Variablen mit geringer Akkretionsrate und seltenen Superflares. Ein CV ist novaähnlich (die Helligkeit nimmt schneller zu als der Zerfall), ein anderer gehört zum Subtyp SU Ursa Major und der dritte ist polar. Unterklasse acht muss noch festgelegt werden.

SU Ursa Major unterscheidet sich von anderen Variablen dadurch, dass es zwei unterschiedliche Arten von Eruptionen gibt: kurze Maxima, die etwa zwei Tage dauern und deren Stärke zwischen 11,6 und 12,9 liegt, und längere Maxima, die 13 Tage dauern und deren Stärke zwischen 10,4 und 11,8 liegt. Polare sind eine Unterklasse katastrophaler Variablen, die durch das Vorhandensein eines sehr starken Magnetfelds gekennzeichnet sind.

Der Studie zufolge zeigt keiner der neu identifizierten CVs auffällige Helligkeitsänderungen in seinen Lichtkurven. Die Umlaufzeiten aller dieser acht Variablen wurden mit weniger als 94 Minuten gemessen, was typisch für ältere Systeme mit geringen Akkretionsraten ist. Neben der Entdeckung neuer katastrophaler Variablen haben Astronomen auch 53 CV-Kandidaten spektroskopisch bestätigt und 11 weitere CV-Kandidaten widerlegt.

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